ÜBER MICH

Ich erinnere mich noch genau. Der Film hieß „die lustige Welt der Tiere“. Da gab es torkelnde Elefanten, die zu viel vergorene Früchte von den Bäumen genascht hatten, klopfend kommunizierende Käfer und am Ende habe ich hunderten Vögel weinend erst beim Verdursten zugesehen, bevor dann doch der erlösende Wolkenbruch kam. Eine ganz schön emotionale Berg- und Talfahrt für ein Kind.
Diese Tiere, die wurden zu meinem ersten großen Traum. Sie wollte ich irgendwann mal live beobachten, in freier Wildbahn, nicht nur im Zoo. Damit war der erste Reisewunsch geboren: eine Safari in Afrika. Im Laufe der Zeit kam anderes dazu. Eine Bootsfahrt auf dem Amazonas sollte es sein, Travemünde wollte ich unbedingt mal sehen und die Geburtsstadt des jugoslawischen Kollegen meines Vaters, Zagreb, kam auch mit auf die Liste. Polarlichter, lachsfischende Bären, vietnamesische Reisbauern. Die Liste wurde länger, je älter ich wurde.
Meine Kamera hatte ich schon immer gerne dabei, für meine eigenen analogen Erinnerungen. Ich habe dann aber gemerkt, dass mir die Kamera Türen öffnet. Sie gibt mir einen Grund noch ein Stück weiterzugehen. Nun war ich nicht mehr einfach eine Reisende, die sich die Welt anguckt. Ich war jetzt eine Reisende, die Geschichten sammelte und sie mit Bildern sichtbar machte.
Ich möchte mit meinen Bildern und Geschichten Menschen erreichen, ihnen von Dingen erzählen, die sie (noch) nicht kennen und neugierig auf diese Welt machen. So wie der Film damals meinen Horizont erweitert hat.